Samstagabend in Vancouver. Ort: Blenz-Coffee-Shop.
"Personen": Ein großer Pott heiße dunkle Schokolade, mein Notebook und ich
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Blenz-Coffee-Shop auf der Granville Street/Ecke Davie Street
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Es liegen 2 ereignisreiche Tage seit meinem letzten Eintrag hinter mir. Wo soll ich anfangen? Ach ja: meiner Arbeitsstätte.
Ein allgegenwärtiges Wort während des normalen Dienstes in der Ontariostreet:
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der Eingang zum Arbeitsraum |
Was hat es damit auf sich werdet ihr fragen: ich bin bis zu 8,5 h am Tag damit beschäftigt alle erdenklichen Formen zu kneten, zu schneiden oder in fertige Schablonen zu pressen, die nach einer gewissen Trockenzeit -vorausgesetzt beim badewilligen Kunden an den Mann gebracht&in der Badewanne gelandet dafür sorgen, eben die "bubbles", zu deutsch: Blasen zu produzieren bzw. pflegebedürftige Körper mit irgendwelchen Gerüchen zu versorgen (ein schöner Satz über 5 Zeilen zum Einstieg :-))) )
Und so sieht das ganze dann in Aktion aus:
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der Arbeitsraum |
Und wenn ich mal keine Latexhandschuhe an den Händen habe&der Feierabend nicht in Sicht ist, kann ich mich auch mal in vergleichbarer Position wie dieser eigenartige Kollege wiederfinden:
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Kevin beim Lip-Scrubs-Gläser-Bekleben (Sorte: Pow-Wow) |
Viele unserer Kollegen haben bei der doch mehr oder weniger monotonen Arbeit die Kopfhörer im Ohr. Kevin und ich bevorzugen momentan aber noch die kommunikative Variante und versuchen bei der Arbeit so viel wie möglich auf englisch mit den "Knet-Kollegen" zu plaudern. Dabei lernen wir neben der Sprache vor allem aber auch die Menschen kennen. In unserer "Bubble-Abteilung" arbeiten wir u.a. mit Chinesen, Indern&Engländern zusammen. Interessante Themen sind somit vorprogrammiert :-)
Die bisherigen Arbeitszeiten sind mit 7a.m. bis 4p.m. ganz ordentlich. Der Wecker klingelte bei uns daher bereits um 5.15 Uhr. Also Urlaub sieht anders aus. Durch die Arbeitszeiten hat sich unser Freizeitprogramm auch ziemlich schnell auf ein Minimum reduziert. Nach dem langen Stehen sehen Kevin und ich es bereits als Entspannung an, wenn wir abends gemütlich bei Starbucks sitzen und die schnelle Internetverbindung ausnutzen. Die Geschwindigkeit des W-Lan in unserem HI-Central-Hostel lässt sich seit 3 Tagen mit den Anfängen des Internets zu 56k-Modem-Zeiten vergleichen 8-)
Zweite ganz wichtige Sache war die Wohnungssuche. Kevin und ich waren drauf und dran endlich in ein "two-bed-room-apartment" zu ziehen. Nachdem wir bereits letzten Dienstag noch in Whistler von zwei "Fake-Anbietern" auf der craiglist-Seite kontaktiert wurden, beide Adressaten "zufällig" im Ausland verweilen und uns zu einer dubiosen Zahlung aufforderten, nahmen wir nur noch Kontakt zu Leuten auf, die ihre Handynummer angaben und somit für uns direkt zu erreichen waren. 2 Wohnungsbesichtigungen haben Kevin und ich hinter uns. Die erste Wohnung war zu weit weg vom Arbeitsplatz und die Zimmert nicht möbiliert. Die zweite Wohnung - von Indern frisch renoviert und bezogen- war toll geräumig aber leide ebensfalls unmöbiliert. Mittlerweile stöbern wir pausenlos über padmapper.com und suchen jeder für sich nach Einraumwohnungen. Viele Mails und Anrufe sind raus. Nun gilt es Zusagen einholen. Ich halte Euch natürlich auf dem Laufenden.
Am gestrigen Freitag erhielten Kevin und ich eher spontanen Besuch von Robert. Er hat seine "Zelte" in Whistler-Mountain abgebrochen und ist nach Vancouver zurück. Deshalb sind wir drei Sachsen gleich mal in auf die Granvillestreet gegangen um unter Leute zu sein. Keine 50m vom Hostel entfernt ließen wir uns in einer kleinen Bar nieder. Die Story dazu: am Eingang trafen wir zwei Deutsche aus Mühlheim/Ruhr, von denen er 1,5 in Kanada u.a. als Steinmetz gearbeitet hat. Kurios: er hatte bis dahin noch nie etwas damit zu tun, konnte den Job dennoch ausüben und hat über dessen Chef im Wald um Vancouver (Paradise Valley) mitbekommen, wie der Kinofilm "Twilight" gedreht wurde. Die Begegnung blieb nicht ohne Folgen: auf einmal fand er sich über eine längere Zeit als Assistent des Kamerateams wieder, holzte Bäume ab (nur für den Film!), fuhr Bulldozer und konnte -typisch Filmbranche- sein Konto um "einige" viele Taler verbessern. Danach ging es für ihn "spontan" nach Alaska. "Gucken", was die Bären so treiben...
Diese Story hat mal wieder bewiesen: Just do it! Mit den Leuten reden, fragen was jobtechnisch möglich ist und schwupps kennste wieder einen neuen Kanadier, der Dir garantiert weiter hilft.
In der Bar haben wir die nächste kanadische Spezialität probiert: "Poutine" heisst sie und ist letztlich nichts anderes als Pommes -damit meine ich keine schlapprigen&ungesalzenen MC-Doof-Pommes- mit (gehaltvoller) Bratensoße, zerlaufener Käse und frischer Schnitt- respektive Zwiebellauch. Fertig!
Nach dem Schmaus ging es über die bereits für Autos und Busse gesperrte -weil: PARTYMEILE-Granvillestreet in einen kleinen kanadischen Club. Dank Hostelzugehörigkeit kamen wir für 0$-Eintritt rein. Zum Fetenauftakt war es ganz annehmbar. Mehr nicht ;-)
Von vergleichbaren Stories könnte ich noch viel mehr schreiben. An jeder Ecke in Vancouver triffst Du a)hilfsbereite Menschen und b)garantiert jemanden, der deutsch spricht. Auch der ein oder andere Busfahrer hat uns als Deutsche identifiziert und uns "einen schönen Tag" gewünscht. Verdammt! Dabei wollen wir doch hier Englisch lernen :-)
Nun ist es 9.15 p.m., in LE würde man jetzt zum Samstagabend überlegen, welche Szenekneipe das heutige Ziel sein wird. Kevin und ich dürfen morgen aber wieder auf Arbeit fahren und etwas für die Portokasse tun. Deshalb wird heute nicht mehr viel angestellt. Das haben wir ja bereits gestern getan...
Anbei gibt es noch ein paar Eindrücke fotografische Eindrücke der letzten Tage!
Ein schönes Wochenende für Euch alle!
Euer Maikl
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Mitarbeiterinformation |
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"Herr Busfahrer, Herr Busfahrer, wo gehtsn nun hin?" |
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"Poutine-Essen" auf der Granville (v.r.n.l. Max aus Mühlheim (der "Steinmetzer", ich, Robbi (frisch aus Whistler eingetroffen), Kevin (endlich mal vieder eine Voddi-Cola :-)&die Schwester von Max) |
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Yaletown, ein sehr schönes Wohnviertel in Vancouver (Durchschnittspreis: 1000$ pro Einzelzimmer) |
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15.10.2011: Kaiserwetter und ich auf der Granville Bridge |
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erster Flirtversuch in Vancouver Mt. Pleasant |
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Was ist der Anlass für dieses Gedränge? Ein Telefon mit einem Apfel drauf. Einlasskontrolle zur Einführung des neuesn I-Phone im City-Center von Vancouver am 14.10. |
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In Andenken an den großen Steve Jobs: Gedenkwand am Eingand des Apple-Stores |
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zum Zeitpunkt des Fotos stehe ich auf der Granville-Bridge: noch Fragen? *seufz* |