Dienstag, 6. März 2012

Junge, komm bald wieder, bald wieder...

...nach Vancouver!

Nach exakt 122 Bahnen im Aquaticcenter und einer anschliessenden kurzen&knackigen Begegnung mit der einen oder anderen Hantelscheibe im Kraftraum muss es nun endlich mal wieder sein: "b" zum "l" zum "o" zum "doppel-g" zum "e" und zum "n" = BLOGGEN! YEAH!

Sport Frei aus "Windcouver" an alle aufmerksamen Leserinnen und Leser dieses nicht ganz so regelmaessig erscheinenden Online-Tagebuch!

Waehrend es vor 1 Woche noch hiess: "2 Baeren in Vancouver", wurde in der Zwischenzeit - wie ueberall heutzutage-  1 Baer "wegrationalisiert".

Mein Bruder ist mittlerweile schon wieder gut im deutschen Alltagsleben anbekommen, leider ohne Steuergeschenke der kanadischen Regierung *hust* (seit 2007 wurde das "tax-refund-programm gestoppt; nun sind wir und ein paar andere kanadische Weggefaehrten wieder ein Stueck schlauer) aber dafuer mit einer ordentlichen Portion an Eindruecken aus Vancouver-City, vom Nordic- UND dem Alpinbereich auf dem Cypressmountain - der genau genommen gar nicht als "CypressMOUNTAIN" existiert, sondern aus dem "Blackmountain" und dem Mount Strachan besteht (sagt aber kein Mensch hier) - aus dem tollen Aquarium, aus "powderhousen" a.k.a. Whistler-Blackcomb und last but definitly not least aus Sun Peaks, einem idyllischen Ski Resort, laecherliche 5,5h Autofahrt ueber 2 kanadische Highways von Vancouver entfernt, welches wir in unsere Herzen geschlossen haben. Aber dazu mehr im weiteren Verlauf.

Nun soll Schluss mit dem "Geschwafel" sein. Bilder sagen mehr als Worte:

Nach 3,5h snowshoeing durch den herrlichen Tiefschnee am Cypressmountain hiess es: "Daumen raus" und auf eine "MFG" warten. Keine 3 Autos brauchte es, und wir fuhren mit einem Familienvater, der aus Liebe zum Schnee zwischen seinen Nachtschichten lieber im Auto als zu Hause schlaeft in Richtung North-Vancouver

In "North Van" angekommen, hatten wir bei klarer Nacht einen tollen Ausblick auf Downtown. Da kam es zu Gute, dass der Seabus noch nicht festgemacht hat. Vielmehr ist dessen Einlaufen an den "Londsdale key" per Langzeitbelichtungs-Foto festgehalten :-) Kleine Spielerei mit der NEX5 am Rande

Nach dem entspannten "warm-up" auf dem Cypressmountain ging es am naechsten Tag schon etwas flotter zu Gange. Alpin stand auf dem Programm. Und das bei "Kaiserwetter". Eine duenne Decke Neuschnee, (fast) blauer Himmel und natuerlich "Clara" Sonnenschein.

Beweise? Here they come:

The top of Vancouver: 2 Baeren aus LE in VAN

Endlos traeumerische Landschaftszuege in jeder Himmelsrichtung: mein Bruder bei der Talabfahrt bei Sonnenuntergang ueber dem Mt. Strachan

Flutlicht machts moeglich: auch in der Abenddaemmerung hatten wir reichlich Spass auf den Pisten


Und ehe wir uns versahen, fanden wir uns nach dem Alpin-Tag auf dem Cypressmountain zu ungewoehnlich frueher Stunde im Bus nach Whistler wieder. Genauer: 5.15am Aufstehen, 5.45am mit dem Taxi zum Treffpunkt fahren lassen und 6.15am mit dem Snow-bus in Richtung Whistler.
ABER was waere so eine Planung nicht ohne einen Plan-B? Denn: wer nicht hoeren will, muss fuehlen. So geschehen um 5.50am, als unser bestelltes Taxi immer noch nicht am Treffpunkt war und wir mit dem ueberraschender Weise und entgegen aller google-maps-Empfehlungen eintreffenden ersten Linien-Bus vor um 6 zum Treffpunkt fuhren. Da half es auch nichts, dass ich das Taxi bereits am Vorabend fuer 5.45am bestellte. Der indische "Gespraechspartner" aus der Taxizentrale hatte es warum auch immer zu eilig und gab einen "Zahlendreher" an seinen Fahrer weiter.
Das fiel dadurch auf, da ich kurz nach dem Aufstehen, ca.30 Minuten vor dem eigentlichen Treff mit dem Taxi- einige verpasste Anrufe auf dem Handy sah. Da konnte nur Einer in Frage kommen: der Taxifahrer.

Am Treff an unserer Wohnung angekommen, orderte ich ein zweites Taxi zum vereinbarten Ort, in der Hoffnung, dass wir keinen grossen Zeitverlust erleiden muessen. Aber was waere Vancouver nicht Vancouver, wenn sich seine Taqxifahrer nicht nach kanadischen "Standards" zum Thema Puenktlichkeit verhalten. Wenn kein Taxi kommt, wird eben in den Bus gestiegen. "That´s business. Time is money."
Keine 2 Haltestellen waren wir mit dem Bus gefahren, da klingelte mein Telefon sturm. Mit einem Grinsen im Gesicht war mir klar, was mich beim Annehmen des Gespraeches erwarten wuerde. Ein "etwas" aufgebrachter Taxifahrer schmetterte mir irgendwelche Worte in die Ohren, die ich lieber nicht zitieren moechte. Von meiner Seite gab es in seiner kurzen Verschnaufspause nur ein "calm down man!" bevor die Arie Teil 2 begann. Und waere ich nicht "zufaellig" auf den roten-Hoerer-Knopf gekommen, dann...*upssssi* ;-)

Es war sollte nicht der Tag der Taxifahrer werden.


In einem richtig gut gefuellten Skibus ging es jedenfalls puenktlich aus Vancouver los. Immer den Highway 99 in Richtung Whistler. Waehrend ich es den meisten anderen Boarden und Skifahrern nachmachte und "autogenes Training" betrieb, war mein Bruder von alledem so beeindruckt, dass er bis zur "Endstation" in Whistler kein Auge zu bekam. Schlafen wird halt voellig ueber bewertet...

Gegen 8.30am rollte der Bus in Whislter-Village auf den Parkplatz. Die Tuer war kaum geoeffnet, gab es fuer die ca. 60 Reisenden nur noch eine Richtung: "ab zum Skilift und ruff uff den Berg!

Das ganze sah dann wie folgt aus:


Morgenstund, hat Gold im Mund. Nur dumm, dass auch andere Menschen den Spruch zu kennen scheinen. Erstmaliges Anstehen am Lift zum Blackcomb.

Schnee, wo das Auge hinsah. Von den fruehen Morgenstunden an bis in den Abend hinein wurden wir mit feinstem Neuschnee "versorgt". Freeride-Spass war somit im Preis "inklusive". Aber bei den Preisen in Whistler, moechte man das dann auch schon einmal annehmen...

"Der Sachse liebt das Reisen gern..." Nach einem langen Tag auf dem Whistlermountain und dem Blackcomb fanden wir uns als eine der Letzten wieder in Whistler Village ein

Wer jetzt denkt, mein Bruder und ich haben uns von 16Uhr bis 21 Uhr in ein Café gesetzt und die Beine hoch gelegt, der irrt gewaltig.

Folgendes Bild gibt den Einstieg zu den naechsten knapp 4h in Whistler:

Shopping-trip im Maerchenland Whistler: Board auf dem Ruecken, Kamera  in der Hand und los ging es

Weil so eine Gelegenheit nicht wieder so schnell kommen wuerde, hielten uns das Adrenalin von den Pisten und die vielen anderen positiven Eindruecke noch eine ganze Weile fit auf den Beinen. Gemeinsam zogen wir durch eine Vielzahl von Geschaeften, auf der Suche nach DEM Schnaeppchen im Winterschlussverkauf. Aber wie es so manchmal so ist, "man sieht den Wald vor lauter Baeumen nicht mehr", muss man in diesen Tagen aufpassen, dass man zwischen den zig-Sale-Plakaten und -Flyern auch noch das wirkliche Sale-schnaeppchen zu fassen bekommt. Man hat den Eindruck, dass hier 365 Tage im Jahr ein "Sale" ist. Wo da nur die Gewinne fuer die Ladenbesitzer bleiben moegen...*ichwarsnicht*

Wie ein 4er im Lotto: DAS Fotomotiv in Whistler und mal kein anderer "Touri" vor der eigenen Linse.
Da moechte eigentlich keiner freiwillig wieder wegfahren: "Haupteinkaufsstrasse" in Whistler Village. Man fuehlt sich bei diesem Farbspiel wie in die Weihnachtszeit zurueck versetzt


Irgendwann und irgendwie hatten es mein Bruder und ich dann doch "einrichten" koennen und wir nahmen Platz in der "Old Spaghetti Factory". In der Annahme, dass wir noch viel Zeit bis zur Busabfahrt haetten, wollten wir den Tag in Whistler in einer gemuetlichen Runde ausklingen lassen. Wenn dann aber nicht ein kleiner Irrtum bzgl. der Abfahrtszeit gewesen waere...
Denn: zur Sicherheit in digitaler Form am "Mann" gehabt, schauten wir uns das Formular ein "paar Minuten" zu spaet beim Abendessen an. Siehe da: der Bus faehrt bereits um 9pm. Und nicht erst um 930pm...*rotanlauf*

Was folge, glich einem Zeitraffer im Film: mit fast schon im Parmesan ertrunkenen Tortellinis im Mund stellte ich die Verbindung zur Firmenzentrale des Busunternehmens in Vancouver her. Eine Servicemitarbeiterin ueberraschte mich mit der Ankuendigung in kurzer Zeit einen Kontakt mit dem Busfahrer herzustellen und ihn zum Umkehren zu bewegen.
Keine 3 weiteren Tortellinis spaeter und bei leicht erhoehter Herzfrequenz kam der Rueckruf mit der Mitteilung, dass der Busfahrer nicht umkehren koenne. Es liege an uns, mit dem Taxi 2 Stopps weiter den Bus einzuholen. Er wuerde dort auf uns warten. Da gab es kein langes Uberlegen. Getreu dem Motto: doppelt haelt besser, orderten wir ueber die freundliche australische Bedienung - "no worries"- und ueber den Hotelportier jeweils ein Taxi. Nach 3-4 nicht fuer uns bestimmte "cabs" war dann doch Eins fuer uns dabei. Es war gefuehlt die laengste Taxifahrt, die ich jemals hatte. Der australische Taxifahrer gab uns eine 0-Prozent-Chance, dass wir den Bus noch erreichen wuerden. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt - schliesslich ist bei mir ist noch nie jemand gestorben - und so kam es, dass wir in Whistler Greek unseren Bus noch antrafen. :-) :-) :-)

Ende gut, alles gut, dauerte es nicht lange, bis die hektisch "eingeworfenen" Spaghettis, Tortellinis und das das frische Knoblauchbrot dann noch im Magen "ankamen" und uns nach einem durchaus erlebnisreichen Tag im Tiefschnee von Whistler die Augen schwer wurden. Erst unmittelbar der Endstation in Vancouver, unserem Ausgangspunkt des Trips, wurden wir wieder wach.

Zu Hause angekommen bedurfte es keinem grossen Geplaenkel mehr und wir schliefen tief und fest ein. Der eigentliche Plan A sah es ja noch vor, die Sachen fuer den naechsten Trip am Abend zu packen. Aber wie war das mit dem Plan A und dem Plan B? ...

In diesem Sinne: Gute Nacht! Der Bericht aus Sun Peaks wird auch bald seinen Weg hierher auf den "Schirm" finden...

Euer Maikl