Samstag, 26. Mai 2012

Von Bluewater ueber Flagstaff zum Grad Canyon

  3,2, 1 Weiter gehts!

Nach dem wunderschoenen Sonnenaufgang im State Park und einer weiteren Runde Schlaf, ging fuer uns der Tag ganz anders los, als gewohnt:

Morgendliche 'Einheit" im Colorado River

Anschliessend gab es eine grosse Portion Schoko-Bananen-Muesli in der Sonne und einen angenehmen Plausch mit dem verantwortlichen Ranger, der uns erfreulicher Weise zur normalen Gebuehr im Auto schlafen lies. Normalerweise ist das Uebernachten im Auto auch im State Park nicht erwuenscht. Aber wie in anderen Blockbeitraegen bereits erwaehnt, siegte auch hier unsere Freundlichkeit. Der Ranger "drueckte ein Auge zu".

Kurze Zeit spaeter hiess es dann leider auch von dieser schoenen Umgebung Abschied nehmen. Auf einer geschmeidig verlaufenen Strasse, wo einige Esel am Rande nach etwas Essbaren suchten (leider keni Fotobeweis), ging es bei heissen Temperaturen in Richtung Parker Damm, einem kleinen Staudamm, der das Wasser aus dem Lake Havasu staut.
Unser Ziel war vorerst noch der Grand Canyon. Vorerst...

Blick von der kalifornischen Seite in Richtung Arizona

Auf dem Parker Damm mit Blickrichtung flussabwaerts

Wir haben Kalifornien verlassen und Arizona "betreten"
Kaum hatten wir die tolle mit Palmen bewachsene Gegend hinter uns gelassen, saeumten riesige Fels- und Gesteinskreaturen unseren Weg in Richtung Osten.
Auf der Zubringerstrasse zum Highway 40 hatte wir das Vergnuegen mit einem scheinbar rennsportverrueckten Trucker. Unser Tempomat war bei 70 Meilen pro Stunde fixiert. Das Bild im Rueckspiegel sah wie folgt aus:

"Duell"

Waehrend das Bild auf meinem Beifahrersitz wie folgt aussah:

Take it easy
Uns war es egal. Wir waren um Urlaub. Und das genossen wir in vollen Zuegen...

Unendliche Weiten





Am Highway 40 in Richtung Osten

Und weil nichts so bestaendig ist, wie die Aenderung, entschieden wir uns waehrend der Fahrt, einen Abtecher nach Flagstaff zu machen. 
Es ist die Stadt, von der wir durch andere (Schwimm-)Athleten einiges gehoert hatten, die in Flagstaff traditionell ihre Trainingslager unter Hoehenbedingungen durchfuehr(t)en. Wir wollten uns bei der Gelegenheit einfach mal ein Bild von den Bedingungen machen. Ein grosser Umweg war es definitiv nicht.

Unterwegs kamen wir - zugegeben ohne es vorher gewusst zu haben - in den "Genuss", ein paar Kilometer auf der historischen Route 66 zu fahren. Letztlich ein Mythos, der in diesem Abschnitt irdendwie zu spueren ist. 
Keine Raststaette, keine Burgerbude in diesem Abschnitt versucht nicht mit der "66" besondere Aufmerksamkeit zu erlangen. Was aber auffiel: Viele Einrichtungen, die Motels, Tankstellen oder Restaurants waren Zeitzeugen vergangener Jahre. Sie waren verlassen, z.T. stark herunter gekommen und machten eher einen tristlosen Eindruck. Dadurch bekam diese Gegen ein ganz spezielles Flair.


Ein Hauch von Mythos fuer uns auf wenigen Kilometer

"Born to be wild"...Verdeck geoeffnet, Tempopilot eingeschaltet. Die Gedanken ganz weit weg


Flagstaff wir kommen

So nach und nach durchfuhren wir die Wuesten- und Steppenlandschaft von Arizona und machten dabei einige Hoehenmeter gut. Flagstaff selber liegt an der Kante des groessten Kiefernwaldes ("ponderosa pine") in Nordamerika immerhin auf 2.100m.
Von Westen herkommenend, sahen wir schon von weiten die Bergkette "The San Francisco Peaks", aus der der mit 3.852m hoehste Berg von Arizona, der Humphreys Peak deutlich hervor sticht.

Flagstaff wird Basti&mir seit unserem Besuch wohl immer ein Begriff bleiben. Nicht alleine durch die Bekanntheit als beliebte Stadt fuer Sportler. Nein, es ist, weil wir ganze 3 verschiedene Schwimmhallen- und Sportkomplexe ansteuern und uns nach potentiellen Nationalmannschaften erkundigen mussten, bis wir schliesslich am richtigen Trainingszentrum angekommen waren. Dort, wo sich u.a. die deutsche Schwimmnationalmannschaft viele Jahre zu Trainingslagerzwecken aufgehalten hat.

Das war unser Versuch Nr. 2. Es gab zwar einen Indoor- und Outdoorpool. Nationalmannschaftsathleten wurden aber vom Personal nie gesehen.

Hier wurden wir fuendig: Areal der Northern Arizona University in Flagstaff

Im Universitaetspool angekommen erkundeten wir uns, welche Buchungen von nationalen Schwimmverbaenden vorliegen. Die Deutschen Schwimmer waren den Angestellten wohl bekannt. Nur hatten wir in unserem Fall Pech. Das diejaehrige Trainingslager wurde abgesagt.
Wir erfuhren weiterhin, dass wenige Tage zuvor die norwegischen Schwimmerinnen und Schwimmer angereist waren. Jedoch war genau an diesem Tag abends trainingsfrei, sodass wir nach einem kurzen Rundgang auf dem Sportkomplex die Gegend verlassen haben.
Gelohnt hatte sich die Herumfragerei dennoch. Der Offenheit der amerikanischen Angestellten in den Schwimmhallen sei Dank, bekamen wir die eine oder andere Anekdote zu hoeren.

Im Nachhinein erfuhren wir, dass im Zuge von Umstrukurierungsmassnahmen 2009 das Center for High Altitude Training, welches erst 2004 vom nationalen amerikanischen Olympischen Komitee zum offiziellen Olympischen Trainingszentrum ernnant wurden war, geschlossen werden musste.


Zeichen nur einer ruhmreichen Vergangenheit?

Die Universitaetsschwimmhalle von Flagstaff, leider ohne deutsche Sportler 2012




Nach einem Einkauf in Flagstaff fuer den naechsten Tag, machten wir uns auf das letzte Stueck unserer Tagesetappe. Nun ging es zuegig und ohne Umwege zum Grand Canyon.

Der fast wolkenlose Himmel war Vorbote fuer einen sehenswerten Sonnenuntergang. Weil wir aber tagsueber in Flagstaff ohne Zeitdruck unsere "Wege" erledigten, mussten wir schnell einsehen, dass wir es nicht rechtzeitig bis zum Aussichtspunkt im Canyon schaffen wuerden. 

Dennoch gab es einige Naturschauspiele in der untergehenden Sonne zu beobachten:

Wir kehren Flagstaff gegen Abend den Ruecken
Grand Canyon, wir kommen

Abendrot in Arizona, 20 Meilen suedlich vom Grand Canyon

Bereits nach Einbruch der Dunkelheit fuhren wir in das weittraeumig ausgebaute Grand Canyon Village mit dem Eingang zum National Park ein. Zu unser Verwunderung mussten wir keinen Eintritt mehr bezahlen, was sonst aber erforderlich ist.
Ein Lichtstrom von Autos kam uns entgegen. Wir waren die Einzigen, die zu fortgeschrittener Stunde zum Besucherzentrum fuhren. Unsere Idee an dem Abend war, direkt am Aussichtspunkt im Auto zu uebernachten.
Der Unterschied zur letzten Nacht im Cabrio in Bluewater war, dass es am Grand Canyon um einige Grad Celcius kaelter war. Das Verdeck musste geschlossen bleiben. Hinzu kam, dass es fuer uns an diesem Abend keine Sterne zu beobachten gab. Aus dem anfangs wolkenlosen Himmel, hatte sich eine dichte Wolkendecke entwickelt.

Wir durften also gespannt sein, was uns am naechsten Morgen zum Sonnenaufgang fuer ein Wetter erwarten wuerde. Die Wecker waren jedenfalls gestellt.

Gute Nacht aus Vancouver!

Euer Maikl

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